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Kunst-Werke


Treppe vor der alten Dorfschule

 

Gerundet die Stufen,

hohlgewetzt die Flächen

durch tausende Tritte

im Rohrstock-Alphabet

verstaubter Zeit.

Getreten

von Mädchen und Jungen

in Holzpantinen,

mit kargem Frühstück

in den Umhängetaschen,

von Lehrern

mit strengem Blick,

um den deutschen Hals

einen Vatermörder,

später, von benagelten Sohlen

„kruppstahlharter“ Jungen,

zeitig zum blinden Gehorsam

erzogen,

gestählt schon für die Front.

Viele kehrten nicht wieder.

Die Treppe bewahrt ihre Spuren

- in ihren gelben Steinen.

 

aus „Besinnung“ von Kurt Müller

 

 

 

Geschichten aus Schmachtenhagen

Warum Schmachtenhagen?

von Hans-Dieter Kruggel

 

 

Das Dorf Schmachtenhagen hieß früher Schönhagen. Als die Kurfürstin Luise-Henriette,

von Oranienburg kommend, das Dorf besuchte, verspürte sie großen Durst und erbat sich ein Glas Wein.

Aber auf den Bauernhöfen gab es keinen Wein.

Stattdessen bot man ihr einen Becher trüben Wassers an, den sie aber verschmähte.

Und da sie sehr ärgerlich war, weil der Durst sie plagte, änderte sie aus Verdruss den bissherigen Ortsnamen.

So wurde aus Schönhagen im 17. Jahrhundert Schmachtenhagen.

 

 

 

aus "Geschichte in Geschichten" 800 Jahre Oranienburg